Ansonsten rät Hauke Mormann von der Verbraucherzentrale NRW, die gleichen Sicherheitstipps wie beim Computer zu beherzigen: Zugänge mit Passwörtern schützen und Links oder Mail-Anhänge von unbekannten Absendern nicht öffnen oder unbekannte Dateien installieren.
Doch selbst wenn das beherzigt wird: Irren ist menschlich. Manchmal klicken User schneller als gedacht und das auch mal an der falschen Stelle. Deshalb sei eine zusätzliche Antivirus-App für Android trotzdem empfehlenswert, so Oevermann. Vor allem für Nutzer, die nicht vor unbekannte Apps und Websites Halt machen wollen. Einige Sicherheitsprogramme gibt es kostenlos, etwa von Avira, Eset oder Bitdefender.
Die Installation solcher Apps hilft nicht nur im Kampf gegen Schadsoftware, sondern kann auch anderweitig lohnen. „Viele Apps bieten Sonderfunktionen wie Diebstahl- oder Kinderschutz oder verschlüsseltes Surfen mit einem VPN an“, erklärt Eikenberg. Auch Firewall und Backup-Funktion sind nützlich.
Der wichtigste Faktor ist aber, wie gut die jeweilige App Schadsoftware erkennt. „Hier sollte man Testberichte vergleichen und entscheiden, welcher Anbieter einem am vertrauenswürdigsten vorkommt“, sagt Mormann.
Die Frage, ob und wer eine Antivirus-App für sein Android-Gerät braucht, lässt sich nicht pauschal beantworten. Der beste Virenschutz ist in jedem Fall der Nutzer selbst.
Wer Apps nur aus dem Play Store bezieht, Updates regelmäßig sowie möglichst zeitnah installiert und Dateien oder Links von unbekannten Quellen meidet, ist bereits sehr gut geschützt. Außerdem empfehlen die Verbraucherschützer regelmäßige Daten-Backups. Diese sollten idealerweise einmal monatlich durchgeführt werden. So sind wichtige Daten bei einer Viren-Attacke immerhin gesichert.
Achtung: Dem Nutzer fällt nicht immer direkt auf, dass das Smartphone gehackt wurde oder eine Schadsoftware auf das Gerät gelangt ist. Da es dafür häufig keine offensichtlichen Anzeichen gibt, macht sich der Schaden erst durch eine unerwartet teure Telefonrechnung, höherer Daten- oder Akkuverbrauch oder ungewöhnliche Bewegungen im Mail-Postfach oder auf dem Bank- oder Kreditkartenkonto bemerkbar. Wir raten daher diese Dinge im Auge zu behalten und bei Ungereimtheiten unmittelbar zu reagieren.